PETER PAN TREATMENT


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PETER PAN
Treatment
23.06.00

London, 1900

Die Herzogin von Windham engagiert sich stark im Kampf für Frauenrechte und gegen Kinderarbeit. Vor allem der gesundheitsschädigende Einsatz von Kindern im Bergbau ist ihr ein Dorn im Auge.
Da kommt ihr der weltgewandte, liberale Kapitän Hoover mit seinem Projekt gerade recht:
Er kann wegen eines Unfalls auf See, bei dem er seine rechte Hand verloren hat, nicht mehr als Frachterkapitän arbeiten und betreibt seitdem ein Schulschiff.
Er plant einen Segeltörn für Kinder, die im Bergbau arbeiten und würde dafür sein Schiff zur Verfügung stellen.

Die Herzogin setzt alle Hebel in Bewegung, um dieses Vorhaben zu ermöglichen. Schließlich sind Ausrüstung und Vorräte finanziert und die Kinder ausgewählt, fünf Jungen zwischen 8 und 12 Jahren und ein geistig zurückgebliebener, aber bärenstarker 18jähriger, der von allen nur ‘Giant', ‘der Riese' genannt wird.
Kapitän Hoover würde gern mehr Kinder mitnehmen, gibt sich aber zufrieden, als klar wird, daß das Komitee, dem die Herzogin vorsteht, auf keinen Fall mehr für dieses ‘Experiment' genehmigen wird.
Als aber die Herzogin den Käpt'n bittet, ihre 14jährige Enkelin Wendy ebenfalls auf den Segeltörn mitzunehmen, wehrt er sich vehement. Die rauhe Männerwelt auf See sei nicht der richtige Aufenthaltsort für eine junge adlige Dame.
Davon will die Herzogin nichts wissen. In den Zeiten der beginnenden Emanzipation sollte man sich nicht von altmodischen Rollenklischees leiten lassen. Wendy sei eben erst von einer langen Krankheit genesen. Die frische Seeluft würde ihr genauso gut tun, wie den Jungs.
Als die resolute Dame droht, die Geldmittel zu streichen, willigt der Käpt'n zähneknirschend ein.

Es gibt eine großartige Verabschiedung durch das Komitee. Das stolze Schulschiff, ein moderner Dreimaster mit schnittigem, weiß lackiertem Stahlrumpf legt ab und segelt in die Abendsonne.

Nachts werden die Kinder plötzlich geweckt und mit der Begründung, ihr Schiff sei leckgeschlagen, an Bord eines anderen, viel älteren Schiffes gebracht, das längseits gegangen ist.
Die Kinder werden unter Deck in den Laderaum verfrachtet. Als Wendy protestieren will, schlägt die Ladeluke über ihr zu, und schwere Riegel rasten ein. Niemand antwortet auf ihre Rufe.

Am nächsten Morgen sind sie immer noch auf hoher See, obwohl sie London längst wieder erreicht haben müßten. Das Schiff ist unglaublich alt, von einer Bauart, die längst überholt ist. Alles ist schwarz verrottet oder von der Farbe getrockneten Blutes.
Die Mannschaft des Schulschiffs ist verschwunden. Wendy ist von zerlumpten, bis an die Zähne bewaffneten Männern umgeben.
Da erkennt sie, daß es die selben Männer sind, mit denen sie abgelegt haben.

Auf Wendys Fragen erklärt ihr Smee grinsend, man habe sich das neue Schulschiff sozusagen nur ‘ausgeliehen'. Für den Besuch in London sei es einfach angemessener gewesen. Aber das eigentliche Ziel ihrer Reise könnten sie mit ihm nicht erreichen. Dafür sei die alte ‘Armaggedon' wesentlich besser geeignet.
Kapitän ‘Hoover' hat sich sehr verändert. Er trägt Frisur und Kleidung, wie sie vor 200 Jahren in Mode waren. Seine Holzhand ist verschwunden. An ihrer Stelle trägt er einen stählernen Haken.
Smee redet ihn mit Käpt'n Hook an.
Am höchsten Mast weht die Totenkopfflagge.
Smee führt Wendy in die Kombüse, wo er ihr befiehlt, aufzuräumen, sauberzumachen und für ein ordentliches Mittagessen zu sorgen. Das heißt, Braten für den Käpt'n, Zwieback und Pökelfleisch für die Mannschaft.
Als Wendy das rattenverseuchte Proviantlager inspiziert, schießt etwas wie eine menschliche Ratte an ihr vorbei:. Der dreckigste, verwahrloseste Mensch, der ihr je unter die Augen gekommen ist, ein Junge etwa in ihrem Alter, dürr, in Lumpen, mit zottigen Haaren, die ihm über die Augen hängen.


Wendy hat in ihrem ganzen Leben noch nicht gekocht. Schließlich hat sie ein halbwegs ansehnliches Mahl zustande gebracht.
Aber kurz darauf taucht der zerlumpte Junge mit einer Nachricht des Käpt'n in der Kombüse auf. Wenn er nicht sofort eine vernünftige Mahlzeit bekomme, könne sie den Fischen Gesellschaft leisten.
Auf Wendys verzweifelte Bitten hilft ihr der Junge widerwillig.
Während der mehrtägigen Seereise entsteht langsam Freundschaft zwischen den beiden. Wendy erfährt, daß der Junge Peter Pan heißt und vor etwa vier Jahren auf ganz ähnliche Weise aus einem Bergwerk auf dieses Schiff gekommen ist. Von der Fuhre Kinder, die mit ihm gekommen sind, und allen, die sich der Käpt'n danach geholt hat, ist nur er noch am Leben.
Käpt'n Hook hat mit Hilfe einer alten Karte eine unbekannte Insel gefunden, deren Lage nur er kennt, und die nur mit der ‘Armageddon' zu erreichen ist. Er braucht Kinder mit Bergmannserfahrung, um in den engen Schächten und Spalten eines aktiven Vulkans vor der Insel nach Diamanten zu schürfen.
Die Kinder haben mit ihrer mörderischen Sklavenarbeit bereits ein Vermögen für den Käpt'n aus dem Berg geholt, aber Hook ist immer noch auf der Jagd nach einem sagenhaften Riesendiamanten, von dem auf seiner Karte die Rede ist.
Als Wendy nach einigen Widersprüchlichkeiten in Peters wortkargen Erzählungen fragt, stellt sich heraus, daß Peter nicht weiß, welches Jahr man schreibt. Wendy wird die Sache immer unheimlicher, als er steif und fest behauptet, daß Hook ihn aus einer englischen Mine geholt hat, die vor mehr als 180 Jahren geschlossen wurde! Wendy weiß durch ihre Großmutter viel über die verschiedenen Zechen, und Peters Beschreibung ist absolut glaubwürdig. Das würde auch zu dem uralten Schiff und der altmodischen Kleidung der Piraten passen. Demnach triebe Käpt'n Hook seit fast 200 Jahren sein Unwesen!
Peter bestätigt, daß etwas mit der Zeit im Vulkan seltsam sei. Wenn er so recht darüber nachdenke, habe er das Gefühl, daß er nur auf ihren gelegentlichen Reisen nach England älter geworden sei.

Die Armageddon segelt mitten in einen gewaltigen Sturm hinein. Statt die Segel zu reffen, bestimmt Käpt'n Hook, daß es an der Zeit sei, die ‘Spezialsegel' zu setzen. Dünne schwarze Stoffbahnen werden über den normalen Segel entrollt. Die Armageddon jagt durch den Sturm. Wendy kann nicht sagen, ob das Schiff schwimmt oder fliegt.
Urplötzlich beruhigt sich der Sturm. Ein gewaltiger Berg wächst am Horizont herauf. Als sie näherkommen, entdeckt Wendy eine palmenbewachsene Insel, die den Vulkan halbmondförmig umgibt. Auch die Insel weist Berge auf, aber der kahle Vulkankegel überragt sie weit. Sie gehen zwischen der Insel und dem Vulkan vor Anker.

Hook erklärt den Kindern ihre Aufgabe. Er warnt sie eindringlich vor dem Versuch, auf die Insel zu fliehen. Das Wasser sei mit Haien und anderen Seeungeheuern verseucht, und auf der Insel gebe es vieläugige Monster und menschenfressende Wilde. Außerdem würden die Piraten sie dort wieder aufspüren, sollten sie wider Erwarten beiden Gefahren entkommen. Sie sollten ihre Arbeit tun, dann würden sie bald mit einem hübschen Diamanten als Lohn nach England zurückkehren und müßten nie wieder arbeiten.
Peter im Hintergrund grinst höhnisch.

Nach einiger Zeit in den Minen sind die Kinder am Ende ihrer Kräfte. Jeder der Jungen ist mehrmals nur knapp dem Tod entkommen, oft nur mit Peters Hilfe. Es gibt Erdrutsche, bodenlose Spalten, herabsausende Stalaktiten, Wassereinbrüche und immer wieder Eruptionen kochender Lava.
Wendy versucht Peter zu überzeugen, daß sie etwas unternehmen müßten, ehe die Kinder im Berg sterben. Er erwidert, daß sie völlig hilflos seien. Auf die Insel könnten sie nicht fliehen, und selbst wenn sie das Schiff in ihre Gewalt brächten, könnten sie es weder durch den Sturm segeln, noch nach England finden.
Als Wendy immer weiter in ihn dringt, gibt er zu, daß es eine Möglichkeit gebe, durch die tiefsten Schächte und Höhlen auf die Insel zu gelangen. Aber da unten treibe etwas sein Unwesen, das viel gefährlicher als Erdrutsche und Lava sei. Es gebe Irrlichter da unten, die nur von Geistern stammen könnten. Außerdem habe er habe bei seinen Erkundungen einmal etwas sehr Großes gehört, das sich schleppend bewegte und rasselnd atmete. Der Käpt'n selbst habe es gesehen und dabei eine Hand verloren.


Einer der Jungen verletzt sich schwer am Bein. Obwohl klar ist, daß er mit der Behinderung in der Mine kaum überleben dürfte, will Hook ihn am nächsten Tag wieder hineinschicken.
Wendy fleht Peter an, etwas zu unternehmen. Der erklärt sich schließlich einverstanden, die Flucht durch die unterirdischen Tunnel auf die Insel zu wagen.

Als Wendy am nächsten Tag das karge Mittagessen zum Mineneingang bringt, schlägt Giant wie verabredet den Wächter nieder, und sie fliehen in die Höhlen. Peter führt die Gruppe immer tiefer. Dabei rettet er sie vor allen möglichen Gefahren.
Plötzlich hören sie das Fluchen der Piraten durch die Gänge hallen. Sie erreichen eine Spalte, die so schmal ist, daß die Kinder nur mit Mühe hindurchpassen. Dabei geht ihnen ihre einzige Fackel aus.
Als Peter sie wieder entzündet, entdecken sie, daß sie sich in einer riesigen Höhle befinden, deren Wände übersät sind mit glitzernden Diamanten. Das Höhlendach wird getragen von einer Tropfstein-säule, die sich in der Mitte zu einem fast mannsgroßen Diamanten verdickt. Der Diamant ist in tausend Facetten geschliffen. Abgeschliffener Diamantstaub bedeckt den Boden rings um den Stalakmiten in einer dicken Schicht.
In diesem Moment hören sie die Geräusche, die Peter beschrieben hat. Etwas sehr großes schiebt sich mit rasselndem Atem aus dem dunklen Höhlenausgang auf der anderen Seite. Die Kinder schreien auf, als ein riesiges Krokodil in die Schatzkammer schießt.
Während es die Diamantensäule rechts passiert, laufen die Kinder links herum zum Ausgang. Da ertönt ein Schrei von der Spalte, durch die sie gekommen sind. Giant steckt fest!
Das Krokodil, das eben ihre Verfolgung aufnehmen wollte, fährt herum. Peter ruft Giant zu, still zu sein, aber der schreit wie am Spieß, als das Krokodil langsam näher kommt.
Peter läuft zurück und lenkt die Aufmerksamkeit des Untiers schreiend und winkend auf sich. Das Krokodil jagt hinter ihm her. Mehrmals entkommt er den zuschnappenden Kiefern nur mit knapper Not. Als Peter zwischen der Säule und dem Krokodil entkommen will, stößt der herumfahrende Kopf der Echse ihn in den Staub. Eine dicke Wolke steigt auf und bedeckt Peter.
Das Krokodil schiebt sich heran und reißt sein Maul auf. Doch plötzlich hält es mitten in der Bewegung inne und klappt die Kiefer zu. Peter schwebt langsam nach oben. Das Krokodil könnte ihn immer noch schnappen, aber etwas hält das Biest davon ab. Es sieht Peter unschlüssig nach.
Der schießt fliegend davon, Richtung Höhlenausgang.
Das Tier wendet sich wieder zu Giant um, aber der wird in diesem Moment von den Piraten auf die andere Seite der Spalte gezogen.

Die Kinder treten an einer Bergflanke mitten auf der Insel aus der Höhle ins Abendlicht. Wendy warnt Peter, den Diamantstaub nicht in die Augen zu bringen oder einzuatmen. Die scharfen Splitter könnten ihn das Augenlicht kosten oder die Lungen verletzen. Aber Peter erklärt, daß er eine Menge von dem Zeug eingeatmet habe. Es sei nicht scharfkantig, eher wie Samt oder Puder.
Sie beschließen, lieber nicht in der Nähe der Krokodilshöhle zu bleiben, sondern sich einen Baum als Schlafplatz auszusuchen.
Sie suchen sich den größten aus, einen Riesen mit viele Meter dickem, knorrigem Stamm, der erst in großer Höhe Äste trägt. Peter fliegt Wendy und die Jungs nacheinander hinauf in die unteren Äste des Baumriesen.

In der Nacht weckt einer der Jungen Peter. Er glaubt, eines der vieläugigen Monster gesehen zu haben. Peter meint schlaftrunken, er solle sich keine Sorgen machen, sie säßen ja auf einem Baum. Der Junge wendet ein, das Problem sei nur, daß er die vielen leuchtenden Augen im Baum über ihnen gesehen habe.
Jetzt sind alle hellwach und spähen hinauf. Tatsächlich sehen bald alle die Lichter durch die Blätter blinken. Peter fliegt außerhalb der Baumkrone hinauf, um zu sehen, was es ist. Als er schwebend versucht, etwas in dem Blättergewirr zu erspähen, gehen die Lichter schlagartig aus.
Peter fliegt hierhin und dorthin, aber alles bleibt dunkel. Er merkt nicht, daß ihm ein einzelnes flackerndes Licht überall hin folgt.
Als er es aus dem Augenwinkel wahr nimmt, fährt er herum. Etwas jagt mit einem erschrockenen Piepsen davon, um dann Stück für Stück wieder näher zu kommen, als er keine Anstalten macht, es zu verfolgen.


Staunend erkennt Peter, daß es sich um eine Elfe handelt, deren schwirrende Libellenflügel das Leuchten absondern. Er streckt vorsichtig die Hand aus, die ganze Zeit versichernd, daß er ihr nichts tun werde, und die Elfe landet nach einigem Zögern darauf.
Peter schwebt mit ihr tiefer und zeigt sie seinen staunenden Gefährten. Alle überschlagen sich mit begeisterten Ausrufen.
Plötzlich sind sie umringt von den schwebenden Lichtern. Hunderte von Elfen schwärmen aus der Baumkrone herab, um die Fremdlinge zu begutachten.
Dann sie Wasser und Früchte aus der Baumkrone heran. Da jetzt keines der Wesen mehr sein Licht versteckt, sehen die Kinder staunend, daß über ihnen ein richtiges Elfendorf in den Baum gebaut ist. Mehrere Elfen verarzten das Bein des verletzten Jungen. Staunend stellt er fest, daß die Wunde sich geschlossen hat.

Am nächsten Morgen fordern die Elfen sie durch Zeichen auf, ihnen zu folgen. Sie bringen die Kinder zu einer Klippe an der vom Vulkan abgewandten Seite der Insel. Darauf sitzt einsam ein uralter Pelikan. Die Elfen umschwirren den Vogel eine zeitlang und bedeuten den Kindern dann, näherzukommen.
Erstaunt stellen sie fest, daß der Pelikan sprechen kann. Er stellt sich ihnen als Übersetzer und Sprachwissenschaftler vor.
Der Vogel erklärt, daß die Elfen gern wissen würden, wie sie auf die Insel gekommen seien.
Wendy und Peter erzählen ihre Geschichte. Als der Pelikan übersetzt, daß sie durch die Diamantenhöhle auf die Insel gekommen seien, sind die Elfen äußerst beunruhigt. Sie fragen nach, ob das Krokodil in irgendeiner Weise verletzt worden sei.
Als Peter berichtet, daß der Piratenkapitän hinter dem riesigen Diamanten her sei, sind sie verzweifelt. Auf Wendys Fragen erklärt der Pelikan nur, daß der Diamant und das Krokodil für die Elfen lebenswichtig seien.

Die Elfen würden ihnen gern weiterhelfen, aber ihre Baumstadt sei nicht für Menschen gemacht. Deshalb würden die Elfen sie gern zu den Indianern bringen, die sie sicher aufnehmen würden.
Als sie versichern, daß es sich nicht um Menschenfresser handle, gehen die Kinder mit.
Während ihrer Wanderung über die Insel finden sie weit und breit keine Spur von Monstern. Statt dessen entdecken sie, daß Menschen auf der Insel leben, als die Elfen sie zu einem Indianerdorf bringen. Auch von den Indianern werden sie freundlich aufgenommen.


Nachdem sie sich einige Zeit erholt haben, beratschlagen sie, wie Giant vom Schiff gerettet werden könnte.


- to be continued -